Kängurus bedrohen australische Militärbasen
Posted: 6. August 2007 10:49
Kängurus bedrohen australische Militärbasen
Seit Mai 2007 wird Canberra von einer Plage heimgesucht. Eine Känguruschwemme überrollt das Capital Territory. Und seitdem streiten sich Regierung, Militär und Naturschützer, wie dem Einhalt geboten werden könne.
Natürlich hatte man als erste Idee immer die in Australien seit der Kolonialisierung „einfachste Lösung“ parat. Man wollte Känguru Jäger anheuern und mal eben viele östliche graue Riesenkängurus (Macropus giganteus) abschießen. Von einem "Drei-Tages-Todesplan" wusste die Zeitung "Canberra Times" zu berichten. Doch der betraf nicht die Vorbereitungen für ein Gothic-Rock-Festival, noch eine verlängerte Fronleichnamsprozession, die damals der australischen Hauptstadt ins Haus standen. Es war der Plan für die Tötung des australischen Wappentiers.
Dieser Plan wurde Australienweit kritisiert und abgelehnt.
Zwei große Militärobjekte um Canberra sollen durch die Kängurus in ihrer Kampf- und Einsatzbereitschaft schwer beeinträchtigt worden sein, da die Tiere kreuz und quer durch die militärischen Anlage hoppelten. Die Proteste führten dazu, dass man einen Plan zum Umsiedlung erarbeiten wollte.
Damals gab es auch eine Idee, jedes einzelne Tier per Betäubungspfeil zu narkotisieren und dann in klimatisierten Wagen in ein entferntes Dorf zu transportieren. Nach der Zeitung „Canberra Times“ würde diese Kugel sparende Variante für jedes Tier so viel wie ein „Rund-um-die-Welt“-Flugticket kosten.
Auch Wissenschaftler meldeten sich zu Wort und wollten einen „pharmazeutischen Ausweg“ aus der scheinbar ungehemmten Populationsvermehrung suchen. Zumal die Population der Kängurus je nach Klimalage zwischen 25 und 80 Millionen schwankt.
Und die Debatte nahm zu. Die ursprüngliche geplante Freigabe zum Abschuss durch die Provinzialregierung im Juni 2007 wurde zunächst verhindert.
Trotzdem waren sich die Tierschützer einig, dass die Regierung auf Zeit spielt, um die Tiere dann doch „abzuknallen“. Denn immerhin werden jährlich rund fünf Millionen Kängurus in Down under allein durch Zivilisten getötet.
Auch die die Befürworter des Todesplans behaupten aber, dass sie im Interesse der Tiere handelten. Es gebe einfach zu viele Kängurus, sagte Versheena Nichols, die Sprecherin der lokalen Verwaltung. Einigen von ihnen drohe gar der Hungertod. Außerdem würden die Kängurus in Horden durch den Lebensraum seltener Tierarten hüpfen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Dazu gehörten etwa seltene Reptilien und Falter.
Nach Angaben der Behörden gibt es im Capital Territory derzeit die höchste jemals gemessene Känguru-Dichte. "Nichts als eine Ausrede, um sie abzuknallen", weist Tierschützer O'Brien diese Argumente zurück.
Der Ökologe Don Fletcher soll indes im behördlichen Auftrag an 20 weiblichen Überlebenden eine Lösung für eine Zukunft ohne Jäger und Tierschützerproteste ausprobieren: Ein Empfängnisverhütungsmittel für Kängurudamen, das mit dem Futter eingenommen werden könnte.
Forscher Fletcher glaubt nicht, dass die Australier sich auf Dauer mit Jagd-Lösungen anfreunden werden. Die Kängurus zu erschießen, glaubt er, "wird für die städtische Bevölkerung zunehmend weniger wünschenswert".
Und währen dieser Diskussion stürmten am 4. August rund 3200 Tiere eine Militärbasis. Welch herrliche Gelegenheit, den Todesplan doch durchzuführen. Aber die Soldaten weigerten sich, die Tiere zu erschießen. Jetzt ist der Betäubungs- und Transportplan wieder aktuell.
Mal sehn, wie die Aussies dieses Problem lösen. Zumal auch Wissenschaftler, nämlich andere Ökologen, das Abschießen der Tiere fast fordern. Ich glaube, die Aussies werden es tun.
Seit Mai 2007 wird Canberra von einer Plage heimgesucht. Eine Känguruschwemme überrollt das Capital Territory. Und seitdem streiten sich Regierung, Militär und Naturschützer, wie dem Einhalt geboten werden könne.
Natürlich hatte man als erste Idee immer die in Australien seit der Kolonialisierung „einfachste Lösung“ parat. Man wollte Känguru Jäger anheuern und mal eben viele östliche graue Riesenkängurus (Macropus giganteus) abschießen. Von einem "Drei-Tages-Todesplan" wusste die Zeitung "Canberra Times" zu berichten. Doch der betraf nicht die Vorbereitungen für ein Gothic-Rock-Festival, noch eine verlängerte Fronleichnamsprozession, die damals der australischen Hauptstadt ins Haus standen. Es war der Plan für die Tötung des australischen Wappentiers.
Dieser Plan wurde Australienweit kritisiert und abgelehnt.
Zwei große Militärobjekte um Canberra sollen durch die Kängurus in ihrer Kampf- und Einsatzbereitschaft schwer beeinträchtigt worden sein, da die Tiere kreuz und quer durch die militärischen Anlage hoppelten. Die Proteste führten dazu, dass man einen Plan zum Umsiedlung erarbeiten wollte.
Damals gab es auch eine Idee, jedes einzelne Tier per Betäubungspfeil zu narkotisieren und dann in klimatisierten Wagen in ein entferntes Dorf zu transportieren. Nach der Zeitung „Canberra Times“ würde diese Kugel sparende Variante für jedes Tier so viel wie ein „Rund-um-die-Welt“-Flugticket kosten.
Auch Wissenschaftler meldeten sich zu Wort und wollten einen „pharmazeutischen Ausweg“ aus der scheinbar ungehemmten Populationsvermehrung suchen. Zumal die Population der Kängurus je nach Klimalage zwischen 25 und 80 Millionen schwankt.
Und die Debatte nahm zu. Die ursprüngliche geplante Freigabe zum Abschuss durch die Provinzialregierung im Juni 2007 wurde zunächst verhindert.
Trotzdem waren sich die Tierschützer einig, dass die Regierung auf Zeit spielt, um die Tiere dann doch „abzuknallen“. Denn immerhin werden jährlich rund fünf Millionen Kängurus in Down under allein durch Zivilisten getötet.
Auch die die Befürworter des Todesplans behaupten aber, dass sie im Interesse der Tiere handelten. Es gebe einfach zu viele Kängurus, sagte Versheena Nichols, die Sprecherin der lokalen Verwaltung. Einigen von ihnen drohe gar der Hungertod. Außerdem würden die Kängurus in Horden durch den Lebensraum seltener Tierarten hüpfen, teilte das Verteidigungsministerium mit. Dazu gehörten etwa seltene Reptilien und Falter.
Nach Angaben der Behörden gibt es im Capital Territory derzeit die höchste jemals gemessene Känguru-Dichte. "Nichts als eine Ausrede, um sie abzuknallen", weist Tierschützer O'Brien diese Argumente zurück.
Der Ökologe Don Fletcher soll indes im behördlichen Auftrag an 20 weiblichen Überlebenden eine Lösung für eine Zukunft ohne Jäger und Tierschützerproteste ausprobieren: Ein Empfängnisverhütungsmittel für Kängurudamen, das mit dem Futter eingenommen werden könnte.
Forscher Fletcher glaubt nicht, dass die Australier sich auf Dauer mit Jagd-Lösungen anfreunden werden. Die Kängurus zu erschießen, glaubt er, "wird für die städtische Bevölkerung zunehmend weniger wünschenswert".
Und währen dieser Diskussion stürmten am 4. August rund 3200 Tiere eine Militärbasis. Welch herrliche Gelegenheit, den Todesplan doch durchzuführen. Aber die Soldaten weigerten sich, die Tiere zu erschießen. Jetzt ist der Betäubungs- und Transportplan wieder aktuell.
Mal sehn, wie die Aussies dieses Problem lösen. Zumal auch Wissenschaftler, nämlich andere Ökologen, das Abschießen der Tiere fast fordern. Ich glaube, die Aussies werden es tun.