"KRÖTENGOLF"
- ditido
- Fächerblume / Scaevola aemula
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"KRÖTENGOLF"
Krötengolf!!!????
Seit 1788 gibt es diesen Spagat in der australischen Gesellschaft. Der Unterschied zwischen Menschen, die etwas für die Erhaltung der australischen Flora und Fauna tun, und denen, die durch unüberlegte Handlungen oder aber durch Unmenschlichkeit gegenüber den Tieren, ständig für Schlagzeilen sorgen.
So wird jetzt auch vom internationalen Tierschutzverein RSPCA eine Meldung der australischen Tierschützer als ernst und Besorgnis erregend eingestuft.
Townsville(Queensland), vielen Besuchern als eine schöne Stadt an der Ostküste bekannt, wirbt mit einer „neuen Sportart“.
Eine Rachel aus Cairns schreibt in einem Internetforum: "Was wäre ein nettes Queensland Barbecue-Wochenende ohne eine Partie Krötengolf? Ich persönlich finde Hockeyschläger handlicher als Golfschläger, damit fliegen die Kröten aber nicht so gut. Hat jemand Lust auf ne Runde?"
Krötengolf heißt das makabre Spiel, bei dem der siegt, der eine lebende Aga Kröte mit dem Golfschläger am weitesten weg schlägt. Dafür wird öffentlich geworben, dafür interessieren sich schon viele, besonders junge Australier.
Denkt man da nicht gleich an die Rollkommandos im 19. Jahrhundert, die die Ureinwohner wie die Tiere jagten und töteten. Townsville lässt Bierdosen herstellen, die für den neuen „Sport“ werben.
Es steht außer Frage, welche Gefahr und auch Belästigung die Aga Kröten darstellen. Zumal sie bis auf den Menschen keine natürlichen Feinde haben. Doch die Kröten sind doch nicht aus eigenem Antrieb nach in DU gekommen.
1935 führte man die Aga Kröte aus Hawaii zur Bekämpfung des Zuckerrohrkäfers ein. Eine giftige Kröte, deren Gift sogar Krokodile oder Kängurus töten kann, die sich rapide vermehrt und verbreitet (Sprünge bis zu 2,50 Meter).
Im Nachhinein gilt als sicher, dass die Einfuhr unnötig war, da der Zuckerrohrkäfer auf keinem Fall die „Lieblingsspeise“ der Aga Kröte ist.
Natürlich stellt die Bekämpfung der mittlerweile zur Umweltgefahr gewordenen Kröten ein Problem dar. Aber daraus eine Tierquälerei zu machen? Das ist nicht der rechte Weg. So werden besonders junge Menschen zur Tierquälerei regelrecht ermuntert und erzogen. Außerdem würde durch das Traktieren einiger Tiere doch nicht das Hauptproblem gelöst.
Bedenklich finde ich die durch den Werbegag von Townsville ausgelöste Internetdiskussion.
“Da die Dinger sogar Hund killen habe ich es mit Detol- Spray (Desinfektionsmittel) versucht. Macht leider nur Verbrennungen. Ist wohl auch grausam. Man soll Ihnen aber human den Rest geben können, wenn man sie in die Gefriertruhe packt. Stimmt das?“ fragt eine Leserin in einem Forum an.
Haben die Ureinwohner nicht Recht, wenn sie sich in ihren Reservaten isolieren und mit solchen Weißen nicht zu tun haben wollen?
ditido
Seit 1788 gibt es diesen Spagat in der australischen Gesellschaft. Der Unterschied zwischen Menschen, die etwas für die Erhaltung der australischen Flora und Fauna tun, und denen, die durch unüberlegte Handlungen oder aber durch Unmenschlichkeit gegenüber den Tieren, ständig für Schlagzeilen sorgen.
So wird jetzt auch vom internationalen Tierschutzverein RSPCA eine Meldung der australischen Tierschützer als ernst und Besorgnis erregend eingestuft.
Townsville(Queensland), vielen Besuchern als eine schöne Stadt an der Ostküste bekannt, wirbt mit einer „neuen Sportart“.
Eine Rachel aus Cairns schreibt in einem Internetforum: "Was wäre ein nettes Queensland Barbecue-Wochenende ohne eine Partie Krötengolf? Ich persönlich finde Hockeyschläger handlicher als Golfschläger, damit fliegen die Kröten aber nicht so gut. Hat jemand Lust auf ne Runde?"
Krötengolf heißt das makabre Spiel, bei dem der siegt, der eine lebende Aga Kröte mit dem Golfschläger am weitesten weg schlägt. Dafür wird öffentlich geworben, dafür interessieren sich schon viele, besonders junge Australier.
Denkt man da nicht gleich an die Rollkommandos im 19. Jahrhundert, die die Ureinwohner wie die Tiere jagten und töteten. Townsville lässt Bierdosen herstellen, die für den neuen „Sport“ werben.
Es steht außer Frage, welche Gefahr und auch Belästigung die Aga Kröten darstellen. Zumal sie bis auf den Menschen keine natürlichen Feinde haben. Doch die Kröten sind doch nicht aus eigenem Antrieb nach in DU gekommen.
1935 führte man die Aga Kröte aus Hawaii zur Bekämpfung des Zuckerrohrkäfers ein. Eine giftige Kröte, deren Gift sogar Krokodile oder Kängurus töten kann, die sich rapide vermehrt und verbreitet (Sprünge bis zu 2,50 Meter).
Im Nachhinein gilt als sicher, dass die Einfuhr unnötig war, da der Zuckerrohrkäfer auf keinem Fall die „Lieblingsspeise“ der Aga Kröte ist.
Natürlich stellt die Bekämpfung der mittlerweile zur Umweltgefahr gewordenen Kröten ein Problem dar. Aber daraus eine Tierquälerei zu machen? Das ist nicht der rechte Weg. So werden besonders junge Menschen zur Tierquälerei regelrecht ermuntert und erzogen. Außerdem würde durch das Traktieren einiger Tiere doch nicht das Hauptproblem gelöst.
Bedenklich finde ich die durch den Werbegag von Townsville ausgelöste Internetdiskussion.
“Da die Dinger sogar Hund killen habe ich es mit Detol- Spray (Desinfektionsmittel) versucht. Macht leider nur Verbrennungen. Ist wohl auch grausam. Man soll Ihnen aber human den Rest geben können, wenn man sie in die Gefriertruhe packt. Stimmt das?“ fragt eine Leserin in einem Forum an.
Haben die Ureinwohner nicht Recht, wenn sie sich in ihren Reservaten isolieren und mit solchen Weißen nicht zu tun haben wollen?
ditido
Time cures all things
Hallo,
das ist ja schrecklich!
Zunächst habe ich das von der Überschrift her als Witz aufgefasst. Aber eine tatsächliche Tierquälerei habe ich in so einem Ausmaß bestimmt nicht erwartet. Aber wenn es sich um eine Plage handelt, dann werden die Tierschützer kaum eine Chance haben, das zu verhindern. Sie können nur versuchen die Menschen über diese Tierquälerei aufzuklären. Auch vom Menschen eingeführte Tiere sind doch schließlich Lebewesen.
...Und das auch noch ein meinem Urlaubstrag am frühen Morgen...
Sachen gibt es, die gibt es gar nicht.
das ist ja schrecklich!
Zunächst habe ich das von der Überschrift her als Witz aufgefasst. Aber eine tatsächliche Tierquälerei habe ich in so einem Ausmaß bestimmt nicht erwartet. Aber wenn es sich um eine Plage handelt, dann werden die Tierschützer kaum eine Chance haben, das zu verhindern. Sie können nur versuchen die Menschen über diese Tierquälerei aufzuklären. Auch vom Menschen eingeführte Tiere sind doch schließlich Lebewesen.
...Und das auch noch ein meinem Urlaubstrag am frühen Morgen...
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- ditido
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Krötengolf! Die Vorgeschichte
Krötengolf! Die Vorgeschichte
Die Diskussion über die Umweltgefährdung durch die giftige Aga Kröte ist schon kurz nach der Einführung 1935 aufgetreten. Inzwischen hat sich das Tier, da es keine natürlichen Feinde hat, stark vermehrt. Dank seiner kräftigen Hinterbeine kann die Kröte fast 2,5 Meter weit springen. Sie ist mittlerweile im Kakadu NP angekommen und gefährdet sogar Krokodile. Man hat alle möglichen Formen der Bekämpfung ausprobiert.
Wie eine Bombe schlug 2005 der Vorschlag des liberalen Abgeordneten David Tollner bei einem Radiointerview mit ABC ein, die Kröten mit einem Golfschläger oder einem Kricketschläger zu töten. Er hätte das bereits in seiner Kindheit mit großem Erfolg praktiziert. Natürlich mußte dieser Vorschlag den Protest der Tierschützer hervorrufen.
Aber in der Gala der Selbsttore in Flora und Fauna entwickelt sich die Aga Kröte zu einer größeren Umweltbelastung als das Kaninchenproblem. Und das hat oder hatte es schon in sich.
Man muß die Sorge der Australier verstehen. Alle bisherigen Bekämpfungsmaßnahmen schlugen fehl. Aber die Tötung der Kröten auf diese bestialische Art ist nicht nur inhuman. Sie birgt auch eine Gefahr. Das bei der Tötung umher spritzende Gift könnte sogar den „Golfspieler“ erheblich gesundheitlich schädigen.
Als einzige erfolgreiche und vertretbare Tötungsmethode hat sich bisher das Einsammeln und Einlegen in eine Tiefkühltruhe bewährt. Eine Methode, die viele Australier, besonders im Northern Territory anwenden.
Man kann gespannt sein, wie die Aussies dieses ernsthafte Problem meistern wollen. Auf alle Fälle ist immer was los in Down under. So oder so!
ditido
Die Diskussion über die Umweltgefährdung durch die giftige Aga Kröte ist schon kurz nach der Einführung 1935 aufgetreten. Inzwischen hat sich das Tier, da es keine natürlichen Feinde hat, stark vermehrt. Dank seiner kräftigen Hinterbeine kann die Kröte fast 2,5 Meter weit springen. Sie ist mittlerweile im Kakadu NP angekommen und gefährdet sogar Krokodile. Man hat alle möglichen Formen der Bekämpfung ausprobiert.
Wie eine Bombe schlug 2005 der Vorschlag des liberalen Abgeordneten David Tollner bei einem Radiointerview mit ABC ein, die Kröten mit einem Golfschläger oder einem Kricketschläger zu töten. Er hätte das bereits in seiner Kindheit mit großem Erfolg praktiziert. Natürlich mußte dieser Vorschlag den Protest der Tierschützer hervorrufen.
Aber in der Gala der Selbsttore in Flora und Fauna entwickelt sich die Aga Kröte zu einer größeren Umweltbelastung als das Kaninchenproblem. Und das hat oder hatte es schon in sich.
Man muß die Sorge der Australier verstehen. Alle bisherigen Bekämpfungsmaßnahmen schlugen fehl. Aber die Tötung der Kröten auf diese bestialische Art ist nicht nur inhuman. Sie birgt auch eine Gefahr. Das bei der Tötung umher spritzende Gift könnte sogar den „Golfspieler“ erheblich gesundheitlich schädigen.
Als einzige erfolgreiche und vertretbare Tötungsmethode hat sich bisher das Einsammeln und Einlegen in eine Tiefkühltruhe bewährt. Eine Methode, die viele Australier, besonders im Northern Territory anwenden.
Man kann gespannt sein, wie die Aussies dieses ernsthafte Problem meistern wollen. Auf alle Fälle ist immer was los in Down under. So oder so!
ditido
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- budgie
- Schwarzer Schwan / Cygnus atratus
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Re: "KRÖTENGOLF"
Die AGA Kroete ist eine ganz große Plage in Oz und hat keine natürlichen Feinde. Bin im Herbst auf Cape Yorke gewesen.Da wurde die Aga Kroete von den Aborigines gesammelt und ins Meer geworfen. Aber ich denke das ist auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein?
Hier ein Bild von der Aga Kroete.
Hier ein Bild von der Aga Kroete.
feel the spirit of australien
Re: "KRÖTENGOLF"
Hallo,
die arme Kröte auch wenn sie eine Plage ist. Auf Deinem Bild budgie sitzt sie so friedlich da.
die arme Kröte auch wenn sie eine Plage ist. Auf Deinem Bild budgie sitzt sie so friedlich da.
- ditido
- Fächerblume / Scaevola aemula
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Re: "KRÖTENGOLF"
Hallo Markus, Du mußt so einen Brocken mal aus der Nähe gesehen haben. Die Aga Kröte erinnert an manche Frauen. Vor ihr haben sogar die Krokodile schon Angst.
Im Australienbuch kannst du darüber auf den Seite 106, 234 und im Artikel "Der verlorene Krieg" (Seite 560) nachlessn nachlesen.
Im Australienbuch kannst du darüber auf den Seite 106, 234 und im Artikel "Der verlorene Krieg" (Seite 560) nachlessn nachlesen.
Time cures all things
Re: "KRÖTENGOLF"
Hallo,
die Aga Kröte wird immer bedrohlicher!
Nach den letzten Angriffen der giftigen Aga Kröte, die in den 1930er Jahren in Australien eingeführt wurde, ruft der Bürgermeister von Darwin zum Kampf gegen die Krötenplage auf. Eine einzelne Kröte wird bis zu 1,5kg schwer, daher ist der Job Knochenarbeit. In Gruppen von 20 Helfern zieht Darwins Bürgermeister Graeme Sawyer zweimal in der Woche in den Kampf und erlegt bis 80 Tiere auf einer Tour.
Quellen:
die Aga Kröte wird immer bedrohlicher!
Nach den letzten Angriffen der giftigen Aga Kröte, die in den 1930er Jahren in Australien eingeführt wurde, ruft der Bürgermeister von Darwin zum Kampf gegen die Krötenplage auf. Eine einzelne Kröte wird bis zu 1,5kg schwer, daher ist der Job Knochenarbeit. In Gruppen von 20 Helfern zieht Darwins Bürgermeister Graeme Sawyer zweimal in der Woche in den Kampf und erlegt bis 80 Tiere auf einer Tour.
Quellen: