Der besuch des Mungo NP wird jedem Besucher von Mildura dringend empfohlen. Zumal es sich hier um einen Ort in Down under handelt, der von urgeschichtlicher Bedeutung ist. Allerdings bekommt der „normale“ Durchschnittsbesucher ohne spezielle Führung, davon nicht viel mit.
Immerhin waren die ersten 25 Kilometer der Anfahrt zum Mungo National Park noch asphaltiert. Dann kam die sandige Gravel Road. Bei gutem Wetter soll man die wohl auch mit einem normalen PKW befahren können. Bleibt nur die Frage „Was ist für diese Gravel Road gutes Wetter?“. Wir sind mit dem Subaru Forester, der eigentlich alle Wegeproblem unproblematisch und souverän meisterte, manchmal auch geschlittert. Das kann aber an den 90 Kmh gelegen haben. Die „Strasse“, das ist eine steinige Wegstrecke mit Sand, harten Spuren, Geröll. Hin und wieder kommt auch der steinharte Untergrund an die „Oberfläche“. Bei wolkenlosem blauen Himmel brannte die Sonne schon am Vormittag unerbittlich auf das trockene einsame Land. Bis zum Nationalpark ist uns kein Fahrzeug entgegen gekommen. Aber auf einem Kilometer gab es wegen Straßenbau eine Halbseitensperrung ohne Signalgebung. Wenn Dir da ein Truck entgehen kommt? Nicht auszudenken. Und Bauarbeiter haben wir auch keine gesehen. Vielleicht beginnen die erst 10.00 Uhr mit der Arbeit?
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Historisch ist der Mungo NP deshalb besonders interessant, weil man hier an einer der Wurzeln der Urgeschichte der Bevölkerung Australien steht.
Durch die Untersuchung der 175 Knochen- Skelettüberreste der ältesten Australierin, der „Mungo Lady“, die man 1968 hier fand und dem Fund des „Mungo Man“ war der Beweis erbracht, dass in Australia vor 40.000 Jahren schon Menschen lebten. Das bestätigten auch die Altersbestimmungen der gefundenen Gegenstände. Alles schien in Ordnung. Bis 2001 ein Forscherteam der Universität von Canberra bei erneuten Untersuchungen per DNA Analyse zu dem Schluss kam: „Der Mungo Man“ ist 60.000 Jahre alt!“ Das hätte die bisher geltende „Out of Africa“ Theorie, nach der alle modernen Menschen von den vor 100 Tausend Jahren lebenden afrikanischen Vorfahren abstammen, infrage gestellt. Und gleich bekamen die Wissenschaftler, die schon immer von unabhängig voneinander entstandenen modernen Menschen reden, Oberwasser. Die wissenschaftliche Welt war in Aufruhr. In die allmählich polemisch werdende Diskussion kamen die Ergebnisse von Bowler und Thorne (Universität Melbourne) wie eine Erlösung. Neue und genauere Untersuchungen mit der Optical Dating Methode bestätigten die erste Altersannahme von 40.000 Jahren bei der „Mungo Lady“, beim „Mungo Man“ und beim Sand an den Fundstellen. Die gefundenen Steinwerkzeuge sind etwas 50.000 Jahre alt.
Dann wäre die Wanderung von Afrika, über Europa und Asien nach Amerika und Australien nachvollziehbar. Außerdem sprechen auch die die klimatischen Daten für diese erneute Altersbestimmung. Zu dieser Zeit konnte die Natur die ersten Menschen noch reichlich mit Wasser und Nahrung versorgen.
Fast sensationell war damals beim Fund der Mungo Lady auch, dass man am Lake Mungo eine Feuerbestattungsstätte fand, die ebenfalls auf 40.000 Jahre Alter geschätzt wird. Natürlich die älteste Feuerbestattungsstätte der Welt!
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Bemerkenswert ist auch, dass der „Munga Man“ die älteste bekannte Salbenbestattung (anointed burial) erhielt. Die Fotografie von James Bowler zeigt das Skelett des Mungo Man. Und sinnigerweise habe ich unter einer solchen Fotografie im Internet den Spruch „Lady! Be not indignant against me!“ gefunden.
Diese Funde im Südosten von Australien lassen den Schluss zu, dass die ersten Menschen schon einige tausend Jahre vorher in Nord West Australien angekommen sein müssen.
Wie gesagt, der Mungo NP vermittelt eine Begegnung mit der Urgeschichte der Menschheit
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