Koobar, der Koala und das Wasser
Warum der Koala kein Wasser trinkt
Vor langer, langer Zeit waren die Tiere keine Tiere. Sie waren Menschen. Koobar, der Koala war ein Junge. Seine Eltern waren gestorben und er lebte bei seinen Verwandten in einem sehr trockenen Teil des Landes. Dort, wo es nie genügend Wasser gab. Jeden Abend, wenn das Wasser verteilt wurde, bekam aber Koobar immer als Letzter sein Getränk. Und stets dachte er, dass es nicht genug sei, da er immer noch Durst hatte. „Ich bin noch durstig“ schrie er. „Ich will noch mehr Wasser!“ „Sei doch endlich ruhig“ antworteten seine Verwandten. „Du bist ein Waisenkind, und wir haben Dir ein Zuhause ermöglicht. Du solltest dankbar sein, und nehmen, was Dir gegeben wird. Und als er sich weiter beschwerte schlugen sie ihn und schimpften, dass er undankbar sei.
Jedes Mal, wenn die Verwandten auf Nahrungssuche gingen, versteckten sie ihre Wasservorräte, damit Koobar nicht noch mehr Wasser trinken könne.
So brachte Koobar sich selbst bei, wie man die Feuchtigkeit aus den Eukalyptusblättern saugen kann. Aber es war nicht genug, um sein ständiges Durstgefühl zu stillen. Eine Tages hatten die Verwandten vergessen, das Wasser zu verstecken. Sie gingen wieder auf Nahrungssuche. Sobald sie außer Sichtweite waren trank Koobar, der allein zurück geblieben war, so viel Wasser, wie sein Magen nur aufnehmen konnte. Zum ersten Mal war er nicht mehr durstig. Aber sein Körper schwoll wie ein Ballon an.
Beim nahenden Sonnenuntergang wusste Koobar, dass nun die Verwandtschaft bald zurückkommen würde. Sicher würden sie ihn schlagen und dann kein Wasser mehr geben. Und er müsste wieder Durst erleiden.
Also sammelte er alle Wasserbehälter und kletterte mit ihnen nahe der Wohnstätte auf einen kleinen Baum. Dann sang er ein geheimnisvolles Lied und der Baum wuchs und wuchs. Und in seinen Zweigen saß Koobar mit den Wasserbehältern. Bald kamen die Verwandten erhitzt und ermüdet zurück. Sie hatten den ganzen Tag nach Nahrung gesucht und waren nun sehr durstig. Aber sie konnten weder die Wasserbehälter noch Koobar finden. Als sie aber schließlich auch nach oben schauten, sahen sie ihn. Er saß auf dem höchsten Baum und die Wasserbehälter hingen neben ihm.
„Koobar, bring die Behälter runter oder wir schlagen dich“ schrieen sie wütend sie ihm herauf. „Ich komme nicht runter“ brüllte Koobar zurück. „Jetzt seid ihr mal dran, durstig zu sein!“
Einige Männer begannen daraufhin den hohen Baum zu erklimmen. Aber Koobar warf mit den Wassergefäßen nach ihnen, die auf den Boden fielen. Schließlich schafften zwei Männer den Aufstieg in den Wipfel. Sie ergriffen Koobar, schlugen ihn und warfen ihn vom Baum. Koobar stürze zu Boden und sein Körper wurde durch den Aufprall zerschmettert. Aber die Masse verformte sich und aus Koobar wurde ein Tier, ein Koala.
Das Tier kletterte schnell auf den nächsten Baum und begann Blätter zu mampfen. Dann betrachtet es die Leute am Boden.
„Ab sofort könnt ihr mich töten, wenn Nahrung benötigt wird. Aber ihr müsst meinen Körper kochen, bevor ihr mein Fell abzieht oder meine Knochen entzwei brecht. Das ist mein Gesetz. Wenn ihr das nicht befolgt komme ich zurück, werde alle Flüsse und Seen austrinken. Und werdet ewig durstig sein.
Das ist der Grund, warum die Koalas kein Wasser brauchen und trotzdem am Leben bleiben.
Und warum die Ureinwohner einen Koala immer erst kochen, bevor sie ihn essen? Sie befürchten nämlich, dass Koobar zurückkommen könnte und ihnen alles Wasser wegnehmen würde. Dann müssten die Ureinwohner für immer unter dem Durst leiden.
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Wir danken für die freundliche Unterstützung von Herrn Dr. Dieter Tischendorf, der uns das Textmaterial zur Veröffentlichung hier im Australienwiki zur Verfügung gestellt hat. Eine kleine Übersicht vieler seiner Bücher ist in unserer Linksammlung zu sehen. |
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Special thanks for the friendly assistance of Mr. Dr. Dieter Tischendorf making this information with his textdocuments available. A small list of many of his books is availavle in our link-collection. |